Kurzes Käse-Fondue-Brevier

Die Hauptsache...

Der Tilsiter
Es gibt ihn mit grüner und roter Etikette. Fürs Fondue empfehlen wir den rezenteren Roten.
 
Der Gruyère
Schmilzt so geschmeidig wie kein anderer. Und dann dieser Geschmack, der mit zunehmendem Alter immer runder und voller wird.
   
Der Sbrinz
Dieser Extraharte gibt einem Fondue eine ganz spezielle Kraft und Würze.
 
Der Appenzeller
Ein Käse, ein Wort: rassig. Für alle, die ihr Fondue kräftig lieben.
   
Der Emmentaler
Umfang, Gewicht, Löcher: Er ist der Grösste. Und jetzt verlangen Sie einmal ein ganz reifes Stück für Ihr Fondue.
 
Der Freiburger Vacherin
Ein sogenannter Halbharter und für das Fondue ein Ganzstarker: weil er besonders mild und rahmig ist.
   
Die Bergkäse
Sie sorgen mit ihren unterschiedlichen, aber immer typischen Aromen für Abwechslung.
 
Und ausserdem
Manche Kenner/-innen lieben eine mehr oder weniger kräftige Prise Schabziger, einen Anteil Tête de Moine.

VOR DEM RÜHREN
Alles ist in der Küche vorbereitet. Bis die letzten Geladenen den Parkplatz und den Weg gefunden haben, lassen sich vorzüglich Neuigkeiten austauschen und ein paar würzige Happen verzehren. Zum Beispiel fein geschnittenes Bündnerfleisch, Mostbröckli, Hobelfleisch, Coppa und eine Auswahl verschiedener Rohschinken. Begleitet von knackigen Radieschen- und Gurkenscheiben. Fertig ist die kleine Eröffnung zum grossen Rührstück.

HEISSE ÖFEN
Ob Neuenburger oder Bergler, Waadtländer oder Freiburger- allen Fondues muss auf dem Tisch weiter richtig eingeheizt werden. Die "heissen Öfen", die dazu gehören, bringen den Fondue-Abend ohne Führerschein in Schwung. Firmen für erstklassige Haushaltgeräte bringen dazu eine ganze Reihe von Réchauds auf den Markt: Unterschiedlich die Feuerung - mit Gas, Brennpaste oder Spiritus. Verschieden die Materialien - Kupfer, Chromnickelstahl, Inox. Zahlreich die Formen - mal schlicht funktional, mal verspielt und reich verziert, mal mehr auf der Design-Welle.

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SPUREN-SUCHE
Ein paar Hinweise machen die Suche durch die Vielfalt im Angebot von Brennern und Caquelons etwas einfacher. Damit der Fondueabend nicht in Rauch aufgeht, darf der Brenner nie überfüllt sein. Als Brennmaterial sind Gas, elektrisch oder Brennpaste sicherer als Sprit. Sie sind ungefährlich und bequem zu handhaben. Ihr Nachteil ist allerdings, dass die Hitze, wie bei Systemen mit Sprit und Watte,nicht gut regulierbar ist. Mit den nötigen Vorsichtsmassnahmen bekommt ein Brenner mit Sprit und Docht dem Fondue am besten: Die Hitze ist gut regulierbar, das Nachfüllen kostet wenig; der Grundpreis liegt jedoch eher höher als bei den anderen Systemen.
Bei den Töpfen macht der Ton die Musik: Er bringt die urchige Stimmung auf das Réchaud, kostet nicht viel, und es gibt eine grosse Vielfalt an Ton-Caquelons. Metall-Caquelons halten zwar viel länger, sind aber teurer. Sie verteilen die Hitze sehr gut, was leider die knusprige Kruste verhindert. Emaillierte Gusseisen-Caquelons sind zwar schön anzusehen und können ohne weiteres auf die Herdplatte gestellt werden, aber die Emailschicht ist leicht zerkratzt und das Putzen eher mühevoll.So oder anders - am Schluss findet sich für jeden Geschmack in der Fülle des Angebots das passende Modell - bleibt dann wieder die Frage, welches Fondue wird als Premièrestück gerührt? Ein Neuenburger oder ein Bergler, ein Waadtländer oder ein Jurassienne...

VORBEUGEN IST BESSER ALS EILEN
Ladenschluss hin, Wochenende her - die nächste Lust auf ein herzhaftes Fondue und ein Gäste-"Überfall" können ruhig kommen. Kluge sind mit einem Vorrat an Fondue eingedeckt. Die einen mit ein paar Portionen Fertigfondue, dem Exportschlager, der selbst in den USA berühmt ist. Jährlich werden davon rund 2700 Tonnen allein in der Schweiz verzehrt und weitere 2500 Tonnen in alle Welt verschickt. Wer eine frisch gemischte Fonduemischung lieber hat, legt sie vorerst auf Eis. Dem Fonduekäse schadet das nicht. Am besten wird die Mischung in einem Plastikbeutel, noch besser im Vakuum, verpackt und sofort nach dem Kauf tiefgefroren. Vakuumverpackt bleibt die Mischung im Kühlschrank bis zu drei Wochen wie frisch, tiefgefroren bis zu ein paar Monaten. Fonduefans können also in aller Ruhe der Gelüste oder Gäste harren, die da kommen könnten.

FONDUE AUF PUMP
Kein Käse: Drei der wichtigsten Zutaten für ein Fondue im grossen und grösseren bis zum riesigen Stil gibt es gratis: Caquelons, Réchauds und Gabeln. So können Sie über das Fassungsvermögen der eigenen Caquelon- und Réchaud-Bestände hinaus Gäste einladen. Der Tragweite einer Einladung sind beinahe keine Grenzen gesetzt: 3000 Sets stehen in über 100 Käsegeschäften in der ganzen Schweiz dafür bereit. Fragen Sie Ihren Käsehändler oder die Schweizerische Käseunion AG, Postfach 8273, 3001 Bern. Telefon: 031/451811/12.

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KURZ-KURS IN FONDUE
Natürlich hat jede Fondueköchin und jeder Fonduekoch Rezept-"Geheimnisse", die nicht verraten werden. Einige Tips und Tricks gelten allerdings grundsätzlich für das Gelingen eines Fondues.Zu den Zutaten: Der Weisswein sollte möglichst herb und trocken sein und genügend Säure haben. Dafür gibt es eigens Fonduewein oder Schweizer Kochwein. Mangelnde Säure wird durch etwas Zitronensaft ersetzt. Die harten Käse sollten gerieben, geraffelt oder klein gewürfelt sein, weiche geschnetzelt oder gewürfelt.
Wichtig ist, dass vor dem Zubereiten alle Zutaten bereitstehen: das Réchaud mit vollem Brenner auf dem Tisch, das Caquelon mit einer halben Knoblauchzehe ausgerieben, das Brot geschnitten. Der Käse für ein besonders sämiges Fondue hat schon eine Stunde vor dem Kochen im kalten Weisswein mit dem Maizena gezogen.Zur Pannenhilfe: Manchmal hat das Fondue seine Tücken. Da helfen ein paar Sofortmassnahmen, die den Abend retten. Wird das Fondue zu dünn: Réchaudflamme höher stellen, etwas Bindemittel in wenig Weisswein oder Kirsch auflösen und unterrühren. Wird es zu dick: Réchaudflamme höher stellen, Weisswein (ohne Bindemittel!) unterrühren. Scheidet das Fondue: Caquelon nochmals auf die Herdplatte stellen, 1 Teelöffel Bindemittel in wenig Weisswein auflösen, ein paar Tropfen Zitronensaft dazu und kräftig unterrühren.

Neuenburger Fondue
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 600 g Gruyère, gerieben oder geraffelt
  • 200 g reifer Emmentaler, gerieben oder geraffelt
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3,5 dl Neuenburger Weisswein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 1 Gläschen Kirsch
  • Pfeffer aus der Mühle und wenig Muskatnuss

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Käse und Maizena im Caquelon vermischen.
  3. Den mit dem Zitronensaft vermischten Weisswein darübergiessen und unter Rühren aufkochen, bis der Käse geschmolzen ist.
  4. Den Kirsch zufügen und würzen.
  5. Auf ein Rechaud stellen und sofort servieren.

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Bergler Fondue
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 300 g Gruyère, gerieben oder geraffelt
  • 500 g verschiedene Bergkäse, gerieben (z.B. Walliser, Jura, Savogniner, Münstertaler)
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3,5 dl Weisswein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 1 Gläschen Obstbranntwein oder Kirsch
  • Pfeffer aus der Mühle,
  • Muskatnuss, Cayennepfeffer
  • 1 ZweigThymian, abgezupft (nach Belieben)

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Käse und Maizena im Caquelon vermischen.
  3. Den mit dem Zitronensaft vermischten Wein darübergiessen und unter Rühren aufkochen, bis der Käse geschmolzen ist.
  4. Den Obstbranntwein zufügen und würzen.
  5. Auf ein Rechaud stellen und sofort servieren.

Waadtländer Fondue
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 800 g Gruyère, gerieben oder geraffelt (verschiedene Reifegrade)
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3,5 dl Waadtländer Weisswein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 1 Gläschen Kirsch
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Muskatnuss

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Käse und Maizena vermischen und ins Caquelon geben.
  3. Den mit dem Zitronensaft vermischten Wein darübergiessen und unter Rühren aufkochen, bis der Käse geschmolzen ist.
  4. Den Kirsch zufügen und würzen.
  5. Auf ein Rechaud stellen und sofort servieren.

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Freiburger Fondue
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 800 g Freiburger Vacherin, geschnetzelt
  • 1,5-2 dl heisses Wasser
  • 40 g Butter
  • Pfeffer aus der Mühle

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Den Käse zusammen mit dem heissen Wasser auf schwachem Feuer zu einer glatten, cremigen Masse rühren, nicht kochen.
  3. Die Butter beigeben und mit Pfeffer würzen.
  4. Eventuell nochmals löffelweise heisses Wasser zufügen, bis die gewünschte Konsistenz erreicht ist.
  5. Auf dem Rechaud auf kleinster Flamme, warm halten und auf keinen Fall kochen lassen.

Fondue Moitié-Moitié
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 400 g Gruyère, gerieben oder geraffelt
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3,5 dl Weisswein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 400 g Freiburger Vacherin, geschnetzelt
  • 1 Gläschen Kirsch
  • Pfeffer aus der Mühle
  • wenig Cayennepfeffer

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Den Gruyère mit dem Maizena im Caquelon vermischen.
  3. Den mit dem Zitronensaft vermischten Weisswein darübergiessen und unter Rühren aufkochen.
  4. Die Hitze reduzieren, den Freiburger Vacherin zufügen und kräftig rühren, bis er geschmolzen ist. Das Fondue darf nicht mehr kochen.
  5. Den Kirsch zufügen und würzen.
  6. Das Fondue auf dem Rechaud nur noch warm halten.

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Ostschweizer Fondue
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 400 g Appenzeller, geraffelt
  • 400 g Tilsiter geraffelt
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3 dl Apfelwein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 1 Gläschen Calvados oder Obstbranntwein
  • Pfeffer aus der Mühle, Muskatnuss

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Käse und Maizena im Caquelon vermischen.
  3. Den mit dem Zitronensaft vermischten Apfelwein darübergiessen und unter Rühren aufkochen, bis der Käse geschmolzen ist.
  4. Den Calvados oder Obstbranntwein zufügen und würzen.
  5. Auf ein Rechaud stellen und sofort servieren.

Innerschweizer Fondue
für 4 Personen:

  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 200 g Sbrinz, gerieben 300 g Raclettkäse, geraffelt
  • 300 g Tilsiter, geraffelt
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3,5 dl Weisswein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 1 Gläschen Kirsch
  • Pfeffer aus der Mühle,
  • Muskatnuss

  1. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  2. Käse und Maizena im Caquelon vermischen.
  3. Den mit dem Zitronensaft vermischten Weisswein darüibergiessen und unter ständigem Rühren aufkochen, bis der Käse geschmolzen ist. Den Kirsch beigeben und würzen.
  4. Auf ein Rechaud stellen und sofort servieren.

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Fondue mit Pilzen
für 4 Personen:

  • 1 Esslöffel Butter
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 150 g Eierschwämme, geputzt
  • 150 g Champignons, in Scheiben geschnitten
  • 1/2 Bund Petersilie, gehackt
  • Salz
  • 1 Knoblauchzehe, halbiert
  • 300 g Gruyère, gerieben oder geraffelt
  • 300 g Jura-Bergkäse, geraffelt
  • 200 g reifer Emmentaler, gerieben oder geraffelt
  • 4 gestrichene Teelöffel Maizena
  • 3,5 dl Weisswein
  • 1 Teelöffel frischer Zitronensaft
  • 1 Gläschen Kirsch
  • Pfeffer aus der Mühle
  • Muskatnuss, Cayennepfeffer

  1. In einer Pfanne die Zwiebel in der erhitzten Butter glasigdünsten.
  2. Eierschwämme und Champignons zufügen und dünsten, bis der sich bildende Saft wieder eingekocht ist. Petersilie beigeben, kurz mitdünsten, würzen und das Ganze warmstellen.
  3. Das Caquelon mit der Knoblauchzehe ausreiben.
  4. Käse und Maizena im Caquelon vermischen.
  5. Den mit dem Zitronensaft vermischten Weisswein zugiessen und unter Rühren aufkochen, bis der Käse geschmolzen ist.
  6. Den Kirsch beigeben und würzen.
  7. Die Pilze unterrühren, auf ein Rechaud stellen und sofort servieren.

Käse-Teller
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